Schmerztherapie, Spiegeltherapie, Kinesiotaping, Fazialistherapie, Ergonomische Beratung und Arbeitsplatzabklärung, Schreibtraining  →

Schmerzbehandlung:

Symptome

Schmerzen kennt jeder von uns. Sie sind die „Alarmanlage“ unseres Körpers. Akute Schmerzen warnen uns vor einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung wie Verletzungen, Entzündungen und lösen eine entsprechende Reaktion aus (z. B. Schonung eines verstauchten Knöchels). Dagegen haben chronische Schmerzen meist ihre ursprünglich nützliche Warnfunktion verloren und sind zu einer eigenständigen Krankheit geworden.

Ursachen

Der Leidensweg der Betroffenen beginnt oft mit akuten Schmerzen aufgrund einer Verletzung oder Krankheit. Aus ihnen können sich mit der Zeit chronische Schmerzen entwickeln, die auch nach Heilung der ursächlichen Gewebeschädigung bestehen bleiben. Chronische Schmerzen schränken die Betroffenen in ihren Alltagsaktivitäten meist stark ein.

Diagnostik

Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn Schmerzen länger als drei Monate andauern oder über die zu erwartende Zeitdauer zur Heilung anhalten. Chronische Schmerzen führen oft zu einer Erniedrigung der Schmerzschwelle sowie zu psychischen Veränderungen und einer Belastung des persönlichen sozialen Umfelds.

Die Massnahmen bei einer ergotherapeutischen Behandlung bei chronischen Schmerzen sind vielfältig. Im Folgenden finden Sie eine kurze (nicht abschliessende) Liste von wichtigen Massnahmen für eine spezialisierte Ergotherapie bei chronischen Schmerzen.

  • Schmerzreduzierende Massnahmen wie zum Beispiel Triggerpunkttherapie, TENS, Spiegeltherapie,…
  • Analysieren der Aktivitätsbalance
  • Erarbeiten von Tages- und Wochenstruktur
  • Freizeitgestaltung
  • Kennenlernen von kreativen und gestalterischen Tätigkeiten
  • Erarbeiten von Ergonomie und Gelenkschutz im Alltag

Ziele

  • Steigerung der physischen Belastbarkeit und Beweglichkeit unter Berücksichtigung der Schmerzproblematik
  • Verbesserung der Funktionsfähigkeit im Alltag
  • Verbesserung der körperlichen Ausdauer
  • Reduktion der körperlichen Fehlfunktionen

Spiegeltherapie:

Die Spiegeltherapie ist eine Therapieform, bei der mit einem Spiegel und dessen starker visueller Stimulationsmöglichkeit Bewegungen gefördert und Schmerzen reduziert werden.

Wie funktioniert die Spiegeltherapie?

Es wird ein Spiegel in der Körpermitte des Patienten platziert. Der bewegungseingeschränkte oder auch amputierte Körperteil, z. B. der Arm, liegt hinter dem Spiegel und ist verdeckt. Nur der gesunde Arm ist für den Patienten sichtbar. Dieser wird bewegt und es werden verschiedene Übungen durchgeführt. Der Patient schaut nur in den Spiegel. Damit wird das Gehirn getäuscht: Durch die Spiegelung entsteht der Eindruck, als ob sich der betroffene Arm beschwerdefrei mitbewegen würde.

Die Spiegeltherapie spricht gezielt Hirnregionen an, die einen positiven Einfluss auf Rehabilitation, Bewegung und Schmerzempfinden haben. Auch im Gehirn entsteht durch die optische Illusion der Eindruck, die betroffene Seite könne wieder normal bewegt und kontrolliert werden. Dadurch erfolgt eine Modulierung der Areale im Gehirn, welche für die Schmerz- und Missempfindungen im betroffenen Körperteil verantwortlich sind. Das positive Spiegelbild ermöglicht eine „geistige“ Restrukturierung: Unsere Patienten können sich so uneingeschränkter bewegen, empfinden weniger Schmerzen und nehmen das betroffene Körperteil besser wahr.

Der Patient ist aktiv beteiligt:

Um Erfolge durch die Spiegeltherapie zu erzielen, muss der Patient sich auf die erzeugte Illusion einlassen können. Entscheidend ist dabei seine Konzentrationsfähigkeit: ungefähr 20 Minuten können sich die meisten Schmerzpatienten so intensiv konzentrieren, dass die optische Illusion zugelassen wird. Ein individuelles Eigenübungsprogramm durchzuführen und regelmäßiges Üben ist ausserhalb der begleiteten Spiegeltherapie ebenfalls notwendig, um mit der Illusion umgehen und sie integrieren zu können.

Sensibilitätstraining:

Unsere Sensibilität ermöglicht es uns, durch unsere Sinneszellen unterschiedliche Wahrnehmungen aufzunehmen und mithilfe ihrer Verarbeitung im Gehirn zielgerichtete Bewegungen und Handlungen auszuführen. Ist diese Wahrnehmung gestört, können wir Ihnen in unserer Praxis für Ergotherapie mit einem Sensibilitätstraining helfen.

Wir helfen Ihnen bei einer gestörten Wahrnehmung taktiler Reize.

Sensibilitätsstörungen können Ihr Temperaturempfinden sowie das Druck-, Tast- und Berührungsempfinden beeinträchtigen: Missempfindungen wie Taubheitsgefühle, Pelzigkeit, Kribbeln, Schmerzen und Einschlafen der Hände entstehen. Berührungsreize werden als fremd oder gar nicht wahrgenommen. Bei diesen Störungen der Wahrnehmung von taktilen (den Tastsinn betreffenden) Reizen, z. B. bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder durch Verletzungen, setzt das Sensibilitätstraining an.

Wie funktioniert das Sensibilitätstraining?

Zunächst führen wir ausführliche Tests zur genauen Art, Ausmaß und Lokalisation der Sensibilitätsstörungen durch und erstellen daraufhin ein gezieltes auf Sie ausgerichtetes Übungsprogramm. Mit einer Vielzahl von Tast- und Greifmaterialien können unsere Handtherapeuten mit Ihnen die defizitären Bereiche trainieren. Auch bei einer Überempfindlichkeit gegen Berührungen oder Tasteindrücke unterstützen wir Sie mit einem sorgfältigem Desensibilierungsprogramm.

Kinesiotaping:

Funktion

Kinesiotaping soll Schmerzen lindern und die Durchblutung in den behandelten Arealen verbessern. Es zielt vor allem auf muskuläre Probleme, die eine Reihe von Problemen und Erkrankungen hervorrufen können.
Hierzu werden äußerst elastische, einige Zentimeter breite, atmungsaktive und auf Baumwollbasis hergestellte Klebestreifen auf die Haut in der Nähe schmerzhafter Bereiche aufgebracht.

Erklärt wird die Wirkung damit, dass die Tapes die Haut unter Spannung setzen und damit die obersten Hautschichten leicht angehoben werden, hierdurch werden die oberen Hautschichten geliftet und bei jeder Bewegung leicht massiert. Dadurch soll der Blutfluss und Lymphabfluss erleichtert und gefördert werden, so dass verletzte Regionen besser durchblutet werden können, um den körpereigenen Erholungsprozess zu fördern.
Außerdem erzeugt bei Verletzungen die Entzündungsreaktion und die Ansammlung von Blut oder Gewebeflüssigkeit eine Schwellung und damit Druck auf die zwischen den Hautschichten sitzenden Schmerzrezeptoren. Durch die elastischen Tapes wird der Druck auf die Rezeptoren reduziert, was zu einer Schmerzlinderung führen kann.

Die betroffenen Körperteile können dadurch wieder normal bewegt werden. Dies hat ebenfalls zur Folge, dass weniger Schonhaltungen eingenommen werden und schmerzhafte Verkrampfungen vermieden werden. Auch bieten die Kinesiotapes eine gewisse Stabilität, lenken die Bewegungsrichtung und vor allem fördern sie die Wahrnehmung der Muskeln, der eigenen Belastbarkeit und Beweglichkeit, die sogenannte Propriozeption, was eine bessere Bewegung und eine Verbesserung des Muskeltonus (Muskelspannung) bewirken kann. Durch die elastischen Eigenschaften schränken sie den Bewegungsumfang allerdings nicht ein, so dass keine Versteifung oder sogenannte Kontrakturen entstehen.

Angewendet wird Kinesiotaping zur Behandlung von:

  • Sportverletzungen wie Muskelfaserriss und -zerrungen
  • Rückenschmerzen/Bandscheibenvorfall,
  • Nacken-Schulterschmerzen
  • Verspannungsschmerz
  • Ödembehandlung
  • Gelenksschmerz
  • Haltungskorrekturen

Überlastungssymptomen wie Tennisellenbogen, Sehnenscheidenentzündungen